Botnetze: Spinnenetz im Hintergrund

Botnetze sind Schadprogramme („Bots“ für „Robots“), mit denen Kriminelle Tausende von Computern miteinander vernetzen, ohne dass deren Besitzer davon etwas merken. Auch jedes andere mit dem Internet verbundene Gerät kann betroffen sein. 

Die Botmaster können so auf die Netzwerkanbindung, die lokalen Ressourcen und Daten der befallenen Rechner zugreifen und diese für ihre Zwecke nutzen. Die beteiligten Computer sind damit nicht nur „Opfer“, sondern auch „Täter“.

Einfallstor Internet

Die Bots nutzen das Internet und können Rechner nur angreifen und in ihr Spinnennetz einbeziehen, wenn diese eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sind. Betroffene Computer, die im Hintergrund ferngesteuert nach dem Willen des Botmasters arbeiten, nennt man auch „Zombie-Rechner“.

Ist mein Computer betroffen?

Botnetze arbeiten im Hintergrund und sind vom Laien nur schwer zu erkennen. Ein Warnsignal kann sein, wenn die Internetverbindung auffällig langsam geworden ist, ohne dass technische Gründe dafür vorliegen oder das eigene Nutzungsverhalten sich geändert hat. Warnungen des Virenscanners sollte man immer ernst nehmen. Auch ein Blick in den Task-Manager und das Autostart-Menü kann helfen, wenn dort neue, unbekannte Prozesse auftauchen.

Wozu dienen Botnetze?

Nicht immer sind Botnetze kriminell. Es gibt auch harmlose Botnetze, bei denen Rechner zusammengeschlossen werden, um beispielsweise Forschungsprojekte zu ermöglichen. Dann muss die Beteiligung aber vom Besitzer des Rechners aus erfolgen. Kriminelle Botnetze hingegen fragen nicht nach einer Erlaubnis. Über sie werden zum Beispiel Spam-Mails versendet, Nutzerdaten ausgespäht und weiterverkauft, Speicherplatz für illegales Filesharing genutzt, Botschaften in sozialen Medien verbreitet oder Verbindungswege im Internet verschleiert.

Botnetzen vorbeugen

  • Jeder Rechner, der mit dem Internet verbunden ist, sollte eine aktuelle Virenschutz-Software und eine Firewall haben.
  • Diese sollten sich, genauso wie die genutzten Computer-Programme, automatisch aktualisieren, um Sicherheitslücken zu schließen. Das gilt auch für Browser.
  • Die Virenschutzsoftware sollte auch einen Browser- und Mailschutz umfassen.
  • Unbekannte und unaufgefordert zugesandte Anhänge dürfen keinesfalls geöffnet werden. Das Gleiche gilt für obskure Links von Banken oder Shopping-Portalen. Mails mit zweifelhafter Rechtschreibung sollten sowieso misstrauisch machen.

Zurück zur Übersicht 'Cybersicherheit'