Tourberichte

Einblicke in winzige Welten

Wie Erforscher der Mikro- und Nanowelt konnten sich die Schülerinnen und Schüler des Bensheimer Goethe-Gymnasiums fühlen – dank des Rasterelektronenmikroskops im InnoTruck. Vor dem Schulcampus im Auerbacher Weg hatte das doppelstöckige Ausstellungsfahrzeug des Bundesforschungsministeriums (BMBF) ab Dienstag, 26.02., für drei Tage Station gemacht, um Jugendliche aber auch allen anderen interessierten Besucher über die Bedeutung und Notwendigkeit von Innovationen zu informieren. Mit dabei waren auch der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Michael Meister, und der örtliche Bundestagsabgeordnete Till Mansmann.

Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Michael Meister, und der örtliche Bundestagsabgeordnete Till Mansmann besuchten den InnoTruck bei seinem Tourstopp am Bensheimer Goethe-Gymnasium.

„Wir sind in Deutschland exzellent darin, existierende Dinge besser zu machen und weiterzuentwickeln. Aber dabei besteht die Gefahr, dass neue Technologien bisherige Anwendungen komplett ersetzen können. Deshalb müssen wir an dieser Stelle noch besser werden, um solche Veränderungsprozesse nicht nur nachzuvollziehen, sondern diese mit anzuführen“, gab Staatssekretär Dr. Meister zu bedenken. Umso mehr freute er sich über den Tour-Stopp des InnoTrucks in Bensheim, denn die mobile Ausstellung solle die Schule dabei unterstützen, eine größere Affinität für die Wissenschaft zu wecken. Im InnoTruck, der über das Jahr verteilt bis zu 70 Standorte in allen Teilen Deutschlands ansteuert, konnten die Goethe-Schülerinnen und -Schüler entdecken, woran aktuell geforscht wird und welche Themen in Zukunft besonders wichtig werden.

Das ist beispielsweise die intelligente Mobilität von morgen, eine erstklassige Gesundheitsforschung oder eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die das Klima schont. In allen diesen Bereichen spielen moderne Hightech-Materialien eine wichtige Rolle, die etwa dank nanometerkleiner Oberflächenstrukturen besondere Eigenschaften aufweisen. Zur Prüfung solcher Materialien kommen häufig Elektronenmikroskope zum Einsatz, die eine Auflösung von wenigen Nanometern ermöglichen. Ein solches Gerät konnten die Schülerinnen und Schüler im InnoTruck selbst ausprobieren.

Bei dem Experimentier-Workshop blickte Staatssekretär Michael Meister den Jugendlichen über die Schulter. Diese untersuchten zunächst ganz gewöhnliche Gegenstände wie ein Haar. „Beeindruckend wie plastisch das hier auf dem Bildschirm aussieht“, staunte eine Schülerin. Und auch Schulleiter Klaus Holl war begeistert über die einmalige Gelegenheit: „Um wissenschaftliche Einrichtungen zu besuchen, müssen wir als Schule sonst immer bis nach Heidelberg oder Darmstadt fahren. Viel einfacher ist es mit diesem Forschungstruck, der direkt vor unserem Campus Halt macht.“ Dennoch gab Holl auch zu bedenken, dass eine solche Aktion nur ein Baustein sein könne, um junge Menschen für Technik und Naturwissenschaft zu begeistern. Es müssten insgesamt mehr Anstrengungen unternommen werden, um die sogenannten MINT-Fächer im Schulalltag attraktiver zu machen.

Spannend ging es weiter. So bekamen die Schülerinnen und Schüler der Physik-Orientierungskurses weitere Aufnahmen von Materialproben zu sehen. Ein Stück einer CD, bei welchem das Gerät die Vertiefungen zeigte, die sonst von einem Laserstrahl abgetastet werden, oder einen Computerchip, dessen Leiterbahnen sichtbar wurden. Der Bundestagsabgeordnete Till Mansmann erinnerte sich unterdessen an seinen ersten Computer, der noch mit einer Speicherkapazität von 256 Byte auskommen musste: „Wir hatten zu meiner Schulzeit schon tolle Möglichkeiten, die aber kein Vergleich zu den Möglichkeiten von heute sind.“ Zugleich ermunterte Mansmann die Jugendlichen, die deutlich besseren technischen Voraussetzungen zu nutzen: „Es ist eine hervorragende Zeit, in der wir heute leben.“

Im weiteren Programmverlauf stehen für die Jugendlichen am Goethe-Gymnasium bis zum Donnerstag, 28.02., noch weitere Experimentierworkshops, Ausstellungsrundgänge und spezielle Berufsorientierungscoachings auf dem Programm. Während der offenen Tür am Dienstag von 14:10 bis 17:00 Uhr und am Mittwoch von 15:55 bis 17:00 Uhr erhalten ebenfalls alle Bürgerinnen und Bürger Einblicke in die Welt der Zukunftstechnologien und Innovationen. Der Eintritt ist frei.