Moderne Mobilität – mehr als das Auto

Innovationen für nachhaltige und klimaschonende Verkehrsangebote

Mobilität spielt in unserem Leben eine große Rolle. Wie wir zur Arbeit oder Schule kommen, wie wir unsere Freizeit verbringen, wie wir unsere Besorgungen erledigen ist fast immer damit verknüpft, wie wir Entfernungen bewältigen. Viel zu sehr steht dabei aktuell noch das Auto im Vordergrund. Doch das soll sich ändern, denn moderne Mobilität ist mehr als Autofahren. Die Forschung arbeitet deshalb an innovativen Projekten, die uns Menschen und dem Klima zugutekommen. In unserer Mobilitätsstadt in der Ausstellung haben wir die Lösungen von morgen schon vorweg genommen. Sie stammen aus Forschungsprojekten der Fördermaßnahmen MobilitätsWerkStadt 2025 und MobilitätsZukunftsLabor 2050.

Seit 2019 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme „MobilitätsWerkStadt 2025“ bundesweit Kommunen bei der Entwicklung, im Praxistest und bei der angepassten Verstetigung von Mobilitätsprojekten. (https://www.zukunft-nachhaltige-mobilitaet.de/mobilitaetswerkstadt-mws-2025/)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert 12 MobilitätsZukunftsLabore, die die Grundlagen für nachhaltige Mobilitätskonzepte erforschen und mögliche Ansätze und Wege für die Mobilität der Zukunft aufzeigen. (https://www.zukunft-nachhaltige-mobilitaet.de/mzl/)

Verkehrsteilnahme für alle

Inklusion trifft Mobilität: Das Projekt GlaMoBi – Gladbecker Mobilität für alle will benachteiligten Zielgruppen den Zugang zu gesunden und nachhaltigen Verkehrsangeboten ermöglichen. Denn Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund, Seniorinnen und Senioren sowie Kinder und Jugendliche sehen sich im Straßenverkehr teils beträchtlichen Hürden gegenüber. Dagegen kann eine intensive, auf die jeweilige Problematik zugeschnittene Betreuung helfen. Doch auch bei der Planung und Nutzung des Straßenraumes muss angesetzt werden. Das kommt dann auch der sozialen Teilhabe zugute. Denn einfache, inklusive, barrierefreie und gerechte Mobilitätsoptionen führen zu mehr Eigenverantwortlichkeit, zu mehr individueller Bewegung und damit zu mehr Sichtbarkeit im alltäglichen Verkehr.

Klimafreundlich Umsteigen, ganz nach  Bedarf

Den ÖPNV attraktiver machen und Ridepooling in den Verkehrsmix integrieren will das Projekt in2Lübeck – Nutzer:innenzentrierte Integration von On-Demand-Ridepooling in den ÖPNV. Mit der Ausweitung des On-Demand-Angebots in Lübeck und Travemünde soll möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern der Umstieg vom MIV (motorisierter Individualverkehr) auf den ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) attraktiver gemacht werden. Gleichzeitig soll im Rahmen des Projekts auch diskutiert werden, ob schwach ausgelasteter Linienverkehr von einem On-Demand-Angebot abgelöst werden kann. Durch den Einsatz von kleineren Elektro-/Hybrid-Fahrzeugen könnten zum einen Luftschadstoff- und Lärmemissionen in den Quartieren verringert werden und zum anderen den Fahrgästen eine auf sie zugeschnittene und flexible Mobilitätsdienstleistung angeboten werden.

Sicher unterwegs mit dem Fahrrad

Das Projekt NUDAFA – Das Reallabor als Methode der interkommunalen Radverkehrsförderung untersucht, wie im Einzugsgebiet mehrerer Gemeinden ein durchgehendes, sicheres und attraktives Radverkehrsnetz entstehen kann. Es gilt, aktuelle Mängel wie Lücken im Wegenetz, schlechte Oberflächenqualität, unsichere Kreuzungspunkte und fehlende Radabstellanlagen zu beseitigen. Dazu braucht es aber nicht nur finanzielle Mittel und personelle Ressourcen, sondern auch eine enge Abstimmung der Verantwortlichen in den Gemeinden. NUDAFA erforscht, inwieweit eine Webplattform als datengestützte, konsensfördernde Arbeitsgrundlage dienen kann. Angestrebt ist dabei, dass die beteiligten Akteure ein ähnliches Verständnis der Problemlagen entwickeln, sich auf Handlungsoptionen einigen und gemeinsam Projekte umsetzen. Gleichzeitig soll mit Modellprojekten und Realexperimenten der notwendige Transformationsprozess in den Kommunen angeregt und beschleunigt werden.

Ein Ziel und viele Wege dahin

Das Projekt Raum für neue Mobilität – Mobilitätsstationen und mehr in der Region FrankfurtRheinMain (RaMo) beschäftigt sich mit Mobilitätsstationen. Diese bündeln an einem Ort viele unterschiedliche Mobilitätsangebote, wie ÖPNV, Car- und Bike-Sharing. So decken sie unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse ab. Als Bindeglied zwischen individuellem und öffentlichem Verkehr sind sie ein wichtiger Schlüssel zu einer nachhaltigeren Mobilität. RaMo sucht nach geeigneten Standorten für Mobilstationen im Einzugsgebiet, setzt diese um und erprobt sie. Ergänzend soll ein Netz von intermodalen und multimodalen Angeboten etabliert werden. Auch eine digitale Mobilitätsplattform zur direkten Buchung und Nutzung der Mobilitätsdienstleistungen gehört zum Vorgaben.

Automatisierter Verkehr – Chance für mehr Nachhaltigkeit

NaMAV – Nachhaltige Mobilität und städtebauliche Qualitäten durch Automatisierung im Verkehr richtet den Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft. Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass automatisierte Fahrzeuge auch in urbanen Räumen eingesetzt werden. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig entwickelt das Projekt Einsatzszenarien für hoch- und vollautomatisierte Fahrzeuge am Beispiel der Stadt Leipzig. Ziel ist es, sich frühzeitig auf die Chancen und Risiken vorzubereiten und den Prozess aktiv zu gestalten. Es gilt, die wirtschaftlich-gesellschaftliche Entwicklung mit den sozialen Interessen und der Umwelt in Einklang zu bringen, um so eine ganzheitliche Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

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