Herzklappe: neue „Ventile“ für das Herz

In Europa werden jedes Jahr 65.000 Herzklappen ersetzt, um Herzfehler zu behandeln. Das Problem: Biologische Implantate werden oft vom Körper abgestoßen, weil das Immunsystem die fremden Zellen angreift. Es gibt aber ein Verfahren, um von den Spenderherzklappen alle diejenigen Zellen zu entfernen, die der Körper angreifen könnte – sogenannte dezellularisierte Spenderherzklappen.

Weil Spenderherzen oft als Ganzes verpflanzt werden, sind menschliche Spenderherzklappen selten. Meist werden Herzklappen von Schweinen verwendet. Deshalb ist die Dezellularisierung der Spenderklappe noch dringlicher. Nachdem die Zellen entfernt wurden, implantiert der Chirurg nur das Gerüst aus Bindegewebe.

Die ideale Herzklappe

  • Künstliche Herzklappen halten länger als ein Menschenleben, bieten aber nicht dasselbe Strömungsverhalten wie eine biologische Klappe. Deshalb muss der Patient ein Leben lang blutverdünnende Mittel einnehmen, um Thrombosen zu verhindern.
  • Als biologische Spenderklappen werden gegenwärtig dezellularisierte Herzklappen von Schweinen eingesetzt. Bei diesem Ansatz müssen nur circa drei Monate lang Blutverdünner eingenommen werden. Allerdings halten biologische Klappen nur ungefähr zehn Jahre.
  • Die dezellularisierte Herzklappe von menschlichen Spendern bietet in diesem Zusammenhang die meisten Vorteile.  Da der Körper sie mit eigenen Zellen besiedelt, besteht sogar die Möglichkeit, dass die Klappe mitwächst, ein Leben lang hält und so weitere Operationen überflüssig werden.
  • Ziel ist es, biologische Herzklappen zu züchten, die in ihren Eigenschaften der natürlichen Herzklappe vollkommen ebenbürtig sind.

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