Idee gut, alles gut? – Warum Innovationen auch Risiken mit sich bringen können

Innovationen ganz ohne Risiken gibt es leider nicht. Aber man kann diese Risiken so gering wie möglich halten. Deswegen sind Technikfolgenabschätzung und Risikoforschung genauso wichtig für Innovationen wie gute Ideen.

Das besondere an Innovationen ist ihre Kraft, Gegebenes in Frage zu stellen und grundlegende Veränderungen auszulösen. Damit diese Veränderungen auch wirklich positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, müssen sie genau geprüft werden. Denn viele Innovationen sind von Technologien geprägt, die individuelle Chancen, aber auch Risiken mit sich bringen. Eine zu 100 Prozent risikofreie Technologie gibt es leider nicht. Daher ist die Erforschung möglicher Risiken von Technologien ein wesentlicher Bestandteil der Innovationspolitik in Deutschland.           

Die Innovations- und Technikanalyse (ITA) untersucht die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologien und bezieht dabei die Bürgerinnen und Bürger mit ein – beispielsweise auf eigens dafür eingerichteten Veranstaltungen. Die Ergebnisse dieser Tagungen sowie vieler weiterer Projekte zur Technikfolgenabschätzung bilden eine unverzichtbare Grundlage für die Innovations- und Forschungspolitik in unserem Land. Sie stellen einen verantwortungsvollen Umgang mit Technologien sicher – und damit Innovationen, die gut für unsere Gesellschaft sind.

Nanopartikel: besonders gefährlich, weil besonders klein?

Nanopartikel sind besonders klein und besonders wirkungsvoll. In kritischen Diskussionen hört man deshalb oft das Argument, dass sie wegen ihrer geringen Größe besonders gefährlich sein können. Dies lässt sich so aber nicht behaupten. „Nano“ ist also lediglich eine Größenangabe und kein Gefahrenhinweis. Daher werden Nanomaterialien genau wie alle anderen Werkstoffe bereits in der frühen Entwicklung ganz genau auf mögliche Gefahren geprüft. Sobald die Forschung feststellt, dass ein Material gefährlich ist, kommt es erst gar nicht zur Anwendung. Damit sind Nanomaterialen nicht besonders gefährlich, sondern besonders innovativ.

Digitalisierung verändert unser Leben – immer zum Guten?

Sind meine Daten wirklich sicher? Übernimmt ein Computerprogramm meinen Arbeitsplatz? Fragen wie diese sind untrennbar mit der Digitalisierung verbunden. Sind die Risiken der Digitalisierung vielleicht doch größer als ihre Chancen? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Sicher ist nur: Digitalisierung ist unverzichtbar für das Leben in einer modernen Gesellschaft. Das BMBF unterstützt daher Initiativen für verbesserte Datensicherheit und erforscht, wie soziale Medien unseren Nachrichtenkonsum verändern. Auch die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt werden genau geprüft. Ziel der Forschung sind belastbare und objektive Daten zum digitalen Wandel, um konkrete Empfehlungen für eine positive Gestaltung des Arbeitsmarkts der Zukunft geben zu können.

Hightech-Medizin bringt „gesunde“ Innovationen hervor – aber auch ethische Bedenken

Präzisere Diagnosen, wirkungsvollere Therapien und hoch entwickelte Implantate: Das klingt zunächst nach „gesunden“ Innovationen. Ist aber die Rede von Gentherapie oder Human Enhancement, stellen sich für Viele die Frage nach der ethischen Dimension dieser Technologien. Zur Hightech-Medizin gehört deshalb auch ein verantwortungsvoller Umgang mit ihr. Um bei den vielen Facetten der Hightech-Medizin – technisch, medizinisch, moralisch – den Überblick zu behalten, hat die Bundesregierung den Deutschen Ethikrat ins Leben gerufen. Er befasst sich mit den Chancen, Risiken und gesellschaftlichen Auswirkungen lebenswissenschaftlicher Themen und steht Politik, Wissenschaft und Wirtschaft beratend zur Seite. Denn medizinische Innovationen sind viel zu kostbar, um sie grundsätzlich nicht zu nutzen.