Industrie 4.0: die Fabrik der Zukunft

Mit der Einführung mechanischer Produktionsanlagen begann ab ca. 1750 die erste industrielle Revolution. Seitdem gab es zwei weitere einschneidende Umwälzungen: Ende des 19. Jahrhunderts durch die Elektrizität und das Fließband, ab den 1970er-Jahren durch den Computer. Jetzt stehen wir an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution, auch Industrie 4.0 genannt, die von der Digitalisierung geprägt ist.

In der Industrie 4.0 ist der gesamte Produktionsprozess digitalisiert. Sie ist hierfür wesentlich auf das „Internet der Dinge“ angewiesen. Menschen, Maschinen und Objekte sind mit einem zentralen System verbunden, in dem die Produktherstellung gemanagt wird. Der Produktionsprozess bestimmt nicht mehr das Produkt, sondern das Produkt bestimmt den Prozess. Das steigert die Vielfalt und verkürzt den Zeitraum von der Entwicklung bis zur Herstellung.

Smart Factory – die Fabrik der Zukunft

In der Smart Factory sind alle Komponenten intelligent verknüpft und können miteinander kommunizieren. Das Produkt managt sich sozusagen selbst. Das hat viele Vorteile: Erstens nimmt die Produktvielfalt zu, weil Produkte nicht mehr identisch in großen Margen hergestellt werden müssen. Stattdessen sind individuelle Variationen dank kleiner standardisierter Prozessschritte problemlos und kostenneutral möglich. Außerdem werden die Ressourcen besser genutzt, weil Lager selbständig und erst dann nachbestellen können, wenn Nachschub tatsächlich benötigt wird. Zu guter Letzt können Unternehmen schneller auf Entwicklungen am Markt oder in der Wissenschaft sowie auf Vorlieben ihrer Kundschaft reagieren, weil der modulare und intelligente Aufbau der Smart Factory einen schnellen Umbau der Produktion erlaubt.

Smart Working – arbeiten in der Fabrik der Zukunft

In der Smart Factory ändern sich nicht nur Produktionsabläufe, sondern auch die Art der Arbeit: Durch den Einsatz oder die Unterstützung von Robotern entfallen körperlich schwere oder eintönige Arbeiten und komplizierte Arbeiten können dank digitaler Assistenzsysteme leichter durchgeführt werden. Auch die Berufe selbst ändern sich: Neue Berufe entstehen mit dem Fokus auf Entwicklung und Steuerung der Roboter und Assistenzsysteme sowie der Gestaltung der Zusammenarbeit. Außerdem werden alternative Jobmodelle möglich, weil die Mitarbeiter nicht mehr zwingend ständig vor Ort sein müssen, wenn sie die Prozesse auch über das vernetzte System steuern können. So kann durch den Einsatz digitaler Planungstools auch stärker auf persönliche Vorlieben bei Arbeits- und Auszeiten eingegangen werden.

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