KI macht’s möglich – welcher Vogel zwitschert da?

Wir können selbst einiges dazu beitragen, unseren gefiederten Freunden das Leben leichter zu machen. Aber was man schützen will, muss man erst einmal kennen. Was für Kundige kein Problem ist, bedeutet für Ungeübte oft eine Herausforderung. Und genau hier setzt BirdNET an.

Bedrohung und Aussterben von Tier- und Pflanzenarten sind eines der drängendsten Umweltprobleme. Zwar hat die Evolution im Laufe der Geschichte des Lebens auf der Erde immer wieder neue Arten hervorgebracht, während andere Arten ausgestorben sind. Doch heute hat sich die Geschwindigkeit des Artensterbens dramatisch erhöht.

Bedrohung der heimischen Vogelwelt

Auch viele unserer heimischen Vogelarten sind mittlerweile wegen schwindender Lebensräume und geringerem Nahrungsangebot als Folge mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht. Von den 248 Arten, die in Deutschland brüten, sind mehr als die Hälfte gefährdet. 13 Arten sind sogar schon ausgestorben.

Artenschutz im Garten

Die kostenlos verfügbare App ermöglicht es, unbekannte Vogelstimmen mit dem Handy aufzunehmen und auf dem Server von BirdNET identifizieren zu lassen. Die Analyse erfolgt durch einen Algorithmus auf Basis künstlicher Intelligenz. Bei ausreichend hoher Sicherheit der Zuordnung erfährt der Nutzer, welche Art da gerade zwitschert.

Erfassung der Vielfalt

Weil mit jeder Tonaufnahme auch der Standort des jeweiligen Vogels erfasst wird, können genaue geographische Informationen über die Verbreitung einer Vogelart gewonnen werden. Für Wissenschaftler sind diese Daten sehr wertvoll und können zukünftig vielleicht dazu beitragen, gefährdete Arten besser und gezielter zu schützen.

Komplexes Netzwerk des Lebens

In der Natur bestehen komplexe Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichsten Tier- und Pflanzenarten. Beispielsweise kann eine bestimmte Pflanzenart als Nahrung für verschiedene Insektenarten dienen, die wiederum von unterschiedlichen Vogelarten gefressen werden. Solche Wechselbeziehungen zu untersuchen und Veränderungen oder Störungen zu erfassen ist oft sehr herausfordernd.

An der Spitze der Pyramide

Schematisch lassen sich solche Wechselbeziehungen als Nahrungspyramide darstellen. In unserem einfachen Beispiel wären die Pflanzenart am Boden, die Insektenarten darüber und die Vogelarten an der Spitze. Schwinden Arten auf unteren Ebenen, so macht sich das letztlich auch an der Spitze bemerkbar. Der Bestand einer Vogelart kann über ihren Gesang erfasst werden und lässt Rückschlüsse beispielsweise auf bedrohte Insektenarten zu.

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