
Mit innovativen Injektionssystemen lassen sich sowohl flüssige als auch feste Arzneimittelwirkstoffe ohne herkömmliche Nadel in die Haut bringen. Diese Verfahren eignen sich für Impfstoffe und andere biologische oder chemische Wirksubstanzen. Hier werden zwei verschiedene Systeme vorgestellt.
Eine Injektion ohne herkömmliche Nadel ist nicht nur von Vorteil für Menschen, die Angst vor Spritzen haben: Das Hantieren mit Spritzen birgt immer auch für Arzt oder Pflegepersonal die Gefahr, sich mit der Nadel zu verletzen und sich so mit Krankheiten anzustecken.
Im ersten Fall werden die Wirkstoffe unter Druck als sehr feiner Flüssigkeitsstrahl oder mittels Gas- bzw. Treibladung in Form winziger Partikel in die oberste Hautschicht verabreicht.
Im zweiten Fall werden die Impfstoffe auf der Unterseite eines speziellen Pflasters mittels winziger Nadeln mit einer Länge von nur 0,1 bis 1 mm in die Haut eingebracht.
Bei der Injektion mittels BioInjekt wird im Vergleich zu einer herkömmlichen Spritze das Schmerzempfinden zwar nicht deutlich verringert, aber das Problem der Nadelphobie wird umgangen. Die Mikronadelpflaster dringen darüber hinaus nur so tief in die Haut ein, dass keine Nerven gereizt oder Blutgefäße getroffen werden können, wodurch ihre Anwendung tatsächlich schmerzfrei ist.
Gerade kurz- und langkettige Eiweißmoleküle (Peptide und Proteine) sind zu groß, um die obere Hautschicht durchdringen zu können. Die hier vorgestellten innovativen Injektionssysteme machen es möglich, solche Moleküle als Impfstoffe oder Wirkstoffe für die Krebstherapie in die Haut einzubringen.
Die Injektion von Arzneimitteln als Feststoff in die Haut hat einen großen Vorteil, denn in fester Form müssen diese müssen nicht gekühlt werden. Dies ist vor allem bei Impfkampagnen in Entwicklungs- und Schwellenländern von großem Nutzen.