Professionelle Rätsellöserin

Franziska Rumpelt überdachte ihre Berufslaufbahn, während sie sich um ihre zwei Kinder kümmerte: Im Anschluss an ihr Abitur hatte sie zunächst Grundschullehramt mit dem Hauptfach Musik studiert und wollte sich im Aufbaustudium der Musiktherapie widmen. Doch während ihrer Erziehungsauszeit orientierte sich Rumpelt um.

„Ich suchte einen Beruf, der mir liegt und mit dem es meiner Familie gut geht. Da ich schon immer Interesse an mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern hatte und schon sehr zeitig anfing zu programmieren, kam ich letztlich zur Informatik“, erinnert sie sich.

In ihrer Masterarbeit untersuchte Franziska Rumpelt verschiedene Apps für Kindergartenkinder und erhielt dafür sogar den 3. Platz des ARD/ZDF Förderpreises „Frauen + Medientechnologie“. Das Thema ist ihr auch heute noch sehr wichtig: „Kinder müssten viel mehr in den Entwicklungsprozess einbezogen werden, da sich Erwachsene nur sehr schwer in die Bedürfnisse dieser sehr jungen Zielgruppe eindenken können - das würde ich mit meiner Arbeit gern vorantreiben.“

Ihren Job als Programmiererin würde die zweifache Mutter als alles andere als langweilig beschreiben: „Täglich steht man vor neuen Herausforderungen, immer kann und muss man geistig aktiv sein und nach Lösungen tüfteln. Und immer wieder gibt es Erfolgserlebnisse, wenn man ein komplexes Problem lösen konnte und das Endresultat der Arbeit bestaunen kann. Das können nicht viele Berufe bieten.“

Wer das Programmieren zu ihrem oder seinem Beruf machen will, muss unbedingt eine Vorliebe für das Rätsellösen mitbringen. „Man sollte gerne tüfteln und knobeln - manchmal fühlt sich Programmieren an wie Rätsellösen. Wer gerne Denksport betreibt und sich gut mit logischen und mathematischen Zusammenhängen auskennt, der ist in der Programmierung sicher genau richtig“, so Rumpelt.

Herausforderungen scheuen dürfe man deshalb auf keinen Fall. Besonders als Frau wird man zudem häufig unterschätzt. Doch Rumpelt lässt sich davon nicht unterkriegen und freut sich dafür um so mehr, wenn sie am Ende einen Erfolg feiern kann: „Es ist doch nichts schöner, als verdutzte Gesichter zu sehen, wenn die Arbeit schneller oder besser ist, als zunächst erwartet wurde.“

Das Interview wurde uns freundlicherweise von der Initiative „Komm mach MINT“ zur Verfügung gestellt.